Um die menschengemachte Klimastörung steuern zu können, bedarf es entsprechende Entscheidungen.
Konsequenterweise müssen die entsprechend entschiedenen Maßnahmen auch nachhaltig verfolgt und kontrolliert werden um das Risiko nicht nur eines Wärmekollapses des Planeten Erde zu beherrschen.
Wie im Artikel 33 Grundgesetz gelten grundsätzlich, obwohl es sich um ein globales Problem handelt, die folgenden Annahmen und Voraussetzungen für jeden Deutschen (und auch EU-Bürger): „(1) Jeder Deutsche hat in jedem Lande die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten. (2) Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte.“
Wir reden derzeit darüberhinaus von einem Vertrauensverlust in der Politik und auch in die Geschäftsführungen und Aufsichtsräte von Unternehmen gleichermaßen.
Dieser Zweifel erscheint durchaus nachvollziehbar, wenn wir die Tatbestandsmerkmale des Art. 33 GG unter die aktuelle Lage subsumieren.
Desweiteren sind dafür die im Buch wesentlichen Begriffe im Umfeld der „Nachhaltigkeit“ in ihrer, auch durchaus mißbräuchlichen oder aus Interessen, die nicht ohne Weiteres offen dar liegen, Verwendung und eigentlichen Bedeutung beschrieben.
So die Begriffe „Rebound-Effekt“ und der in seiner Steigerung, als „Backfire-Effekt“.
So seien die Produktions- und Dienstleistungsstrukturen durch Messungen nachweislich überwiegend NICHT nachhaltig.
Mittelstaedt weist aus seiner Warte als Zukunftsforscher jenseits allen Journalismus und Lobbyismus sehr richtig in seinem neuen Buch darauf hin, das wir derzeitige Fehlentwicklungen nur dann ändern, wenn dies die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf möglichst vielen gesellschaftlichen Ebenen wirklich auch wollen.
So sei es beispielsweise schwierig, als Mieter oder Eigentümer in einem Mehrfamilienhaus Investitionen für eine klimagerechtere Heizungsanlage (zum Beispiel eine Thermo-Solaranlage) oder für Wärmedämmungsmaßnahmen durchzusetzen.
In einer analogen schwierigen Situation befinden sich die Angestellten in Unternehmen, sowie Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst. Das heißt, die notwendigen Entscheidungsbefugnisse sind erst gar nicht gegeben.
Mittelstaedt zeigt in seinem Katalog der wünschenswerten Zukunfts- und Transformationsbilder in 95 Thesen auf, wo wir heute stehen und wo wir schnellstmöglich hinkommen müssen, um zum Beispiel das 1,5 Grad Celsius Ziel halten zu können.
Auf dem Weg dahin begegnen uns sicherlich auch immer wieder die im Buch beschriebenen Ambivalenzen bzw. Interessenskonflikte aller Beteiligten, insbesondere der Konsumenten bzw. Verbraucher, die durchaus eine Machtposition besitzen, derer sie womöglich noch gar nicht bewußt sind.
Der Katalog enthält zwei Spalten, eine für wesentliche nicht nachhaltige Realitäten des Anthropozäns und dieser gegenübergestellt eine Spalte Zukunfts- und Transformationsbilder für eine gerechte und nachhaltige Weltgesellschaft.
Ich habe mir daraus nur einmal die Maxime „Subsidiarität“ herausgepickt und zunächst in Wikipedia die Bedeutung nachgelesen:
„Subsidiarität (von lateinisch subsidium ‚Hilfe‘, ‚Reserve‘) ist eine Maxime, die eine größtmögliche Selbstbestimmung und Eigenverantwortung des Individuums, der Familie oder der Gemeinde anstrebt, soweit dies möglich und sinnvoll ist. Das Subsidiaritätsprinzip besagt daraus folgend, dass (höhere) staatliche Institutionen nur dann (aber auch immer dann) regulativ eingreifen sollten, wenn die Möglichkeiten des Einzelnen, einer kleineren Gruppe oder niedrigeren Hierarchie-Ebene allein nicht ausreichen, eine bestimmte Aufgabe zu lösen. Anders gesagt bedeutet dies, dass die Ebene der Regulierungskompetenz immer „so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig“ angesiedelt sein sollte.“
Somit hilft mir Mittelstaedts neues Buch dabei, meine persönliche Situation im Klimawandel zu bewerten und daraus meine Handlungsmöglichkeiten für mich individuell abzuleiten.
Deshalb kann ich, und auch besonders im Hinblick auf meine Wählerstimme in anstehende Wahlen für nächste Legislaturperioden, wo ich eben danach keine Möglichkeit der demokratischen Beeinflussung von Gesetzen mehr habe, sehr empfehlen, sein Buch durchzuarbeiten.
Werner Mittelstaedt, Transformation und Ambivalenz, Steht die Welt vor dem Kollaps? Kurskorrektur oder Klimakatastrophe, mit einem Vorwort von Ernst Ulrich von Weizsäcker, 2023Peter Lang Group AG, Lausanne und Berlin, ISBN 978-3-631-88978-7 (Print),
E-ISBN 978-3-631-90579-1 (E-PDF),
E-ISBN 978-3-631-90580-7 (EPUB),
DOI 10.3726/b21039 .
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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